Verjährung von Forderungen

Forderungseinzug mit Anwalt

Die Verjährung von Forderungen ist ein Thema, das Gläubiger regelmäßig vor Herausforderungen stellt. Wer seine Ansprüche nicht rechtzeitig geltend macht, riskiert, dass diese verjähren und nicht mehr durchsetzbar sind. In diesem Beitrag beleuchtet die Hamburger Kanzlei Hafencity die wichtigsten Aspekte der Verjährung, erklärt, wie Gläubiger die Verjährung verhindern können, und gibt praktische Tipps für den Forderungseinzug.

Was bedeutet Verjährung?

Nach deutschem Recht (§§ 194 ff. BGB) führt die Verjährung dazu, dass ein Anspruch nicht mehr gerichtlich durchgesetzt werden kann, wenn die Verjährungsfrist abgelaufen ist und der Schuldner die Einrede der Verjährung erhebt. Die regelmäßige Verjährungsfrist beträgt drei Jahre (§ 195 BGB) und beginnt in der Regel mit dem Ende des Jahres, in dem der Anspruch entstanden ist und der Gläubiger Kenntnis von der Forderung hatte (§ 199 BGB).

Beispiel: Eine offene Rechnung vom 15. März 2023 verjährt zum 31. Dezember 2026, sofern keine Maßnahmen zur Hemmung der Verjährung ergriffen werden.

Wie kann die Verjährung verhindert werden?

Um die Verjährung zu verhindern, gibt es mehrere Möglichkeiten, die sogenannte Verjährungshemmung herbeizuführen (§§ 203 ff. BGB). Die wichtigsten Maßnahmen sind:

  1. Mahnschreiben: Ein außergerichtliches Mahnschreiben hemmt die Verjährung nicht automatisch, klärt aber den Schuldner über die Forderung auf und dokumentiert die Kenntnis des Gläubigers.

  2. Antrag auf Mahnbescheid: Mit der Zustellung eines Mahnbescheids wird die Verjährung gemäß § 204 Abs. 1 Nr. 3 BGB gehemmt. Dies ist eine kostengünstige und effektive Methode.

  3. Klageerhebung: Die Erhebung einer Klage vor Gericht hemmt die Verjährung ebenfalls.

  4. Anerkenntnis: Wenn der Schuldner die Forderung anerkennt (z. B. durch eine Teilzahlung oder schriftliche Bestätigung), beginnt die Verjährungsfrist neu.

  5. Verhandlungen: Wenn Gläubiger und Schuldner über die Forderung verhandeln, kann die Verjährung gemäß § 203 BGB gehemmt werden, solange die Verhandlungen andauern.

Praktische Tipps für Gläubiger

  • Fristen im Blick behalten: Nutzen Sie ein Forderungsmanagement-System, um Verjährungsfristen im Auge zu behalten.

  • Schnell handeln: Mahnen Sie säumige Schuldner frühzeitig und prüfen Sie rechtzeitig rechtliche Schritte wie den Mahnbescheid.

  • Dokumentation: Behalten Sie Nachweise über die Forderung und Kommunikation mit dem Schuldner, um Ihre Ansprüche im Streitfall belegen zu können.

  • Fachliche Unterstützung: Ein Anwalt oder Inkassounternehmen kann helfen, die Verjährung zu vermeiden und die Forderung effizient durchzusetzen.

Die Verjährung von Forderungen ist ein komplexes, aber beherrschbares Thema, wenn Gläubiger die rechtlichen Rahmenbedingungen kennen und frühzeitig handeln. Durch rechtzeitige Maßnahmen wie Mahnbescheide oder Klageerhebung können Sie Ihre Ansprüche sichern. Haben Sie Fragen zur Verjährung oder benötigen Sie Unterstützung beim Forderungseinzug? Kontaktieren Sie uns – wir helfen Ihnen gerne weiter!

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